Liebe Musikinteressierte,
schon ist der Frühling da und in einem Monat finden ersten Konzerte im 2025 mit dem Toniro Quintett statt.
Dieses Jahr kombinieren wir mit dem Feierabendkonzert mit Apéro in Basel und Brunchkonzert in Biel Kulinarik mit Musik aus dem Jahr 1878.
Auf dem Bauernhof Maiehof in Biel-Benken gibt es ein Familienkonzert und in Männedorf wird unser Klangkörper in der Serenade von Dvorak von der Orgel erweitert.
Mit einem Abendkonzert im schönen Museum Casa Console in Poschiavo wird unsere Konzertreihe 2025 abgerundet.
Hier unser diesjähriges Programm:
Saalkonzerte
- Basel
Freitag, 9. Mai 2025 | 19:00 Uhr | Apéro ab 18:30 Uhr - Biel
Sonntag, 11. Mai 2025 | 10:15 Uhr | Brunch vor Konzer ab 9:00 Uhr, nach Konzert bis 13:00 Uhr | Anmeldung Brunch - Männedorf
Sonntag, 22. Juni 2025 | 17:00 Uhr - Poschiavo
Samstag, 5. Juli.2025 | 20:30 Uhr | Eintritt 15 CHF / Reduziert 10 CHF
Programm:
- Paul Taffanel: Quintette (1878)
- Antonin Dvorak: Bläserserenade op. 44 bearbeitet von J. Jerker (1878)
Familienkonzerte
- Biel-Benken, Maiehof
Samstag, 21. Juni 2025 | 14:00 Uhr
Für alle Konzerte ausser in Poschiavo ist der Eintritt frei – Kollekte
Ich wünsche allen einen schönen Frühling und freue mich über jeden Konzertbesuch und jede Weiterempfehlung.
Liebe Grüsse
Simon
Programmtext
Europa erlebte in den 1870er Jahren ständige Veränderungen, darunter Kriege, die daraus resultierende Bismarcksche Bündnispolitik und die Erfindungen wie zum Beispiel Telefon und Phonographen, die weltweit grosse Auswirkungen hatten. Mitten in dieser Ära, im Jahr 1878, wurden die beide Werke unseres Programmes veröffentlichtet: die Serenade d-Moll von Antonin Dvorák und das Bläserquintett g-Moll von Paul Taffanel.
Am 30. Dezember 1877 besuchte Antonin Dvorák ein Konzert der Wiener Philharmoniker in Wien und hörte die Serenade Nr. 10 für Bläser in B-Dur, KV 361 (370a), «Gran Partita» von Wolfgang Amadeus Mozart. Er war davon sehr beeindruckt und komponierte direkt nach seiner Reise in nur 14 Tagen (bis 18. Januar 1878) seine Serenade. Trotz der kurzen Entstehungszeit des Werkes erhielt er ein Lob von Johannes Brahms. Die Serenade d-Moll op.44 besteht aus vier Sätzen. Ein stolzer Marsch eröffnet die Serenade. Das Menuett, der zweite Satz, versteckt zwei tschechische Volkstänze, Sousedská und Furiant, hinter der klassischen Tradition. Der dritte Satz ist eine Nocturne, in dem der Dialog zwischen zwei Instrumenten mit Rhythmen des Drehorgels zu einer wunderschönen Melodie führt. Mit einem spektakulären Unisono fängt das Finale an, welches an eine Polka erinnert, und verläuft durch einen einsätzigen Marsch, bevor es mit einer markanten Triole endet. Das T?niro Quintett spielt ein Arrangement für Holzbläserquintett von Jesper Jerkert.
Paul Taffanel ist einer der wichtigsten Flötisten seiner Zeit. Er gründete 1879 die «société des instruments à vent» und leistete einen enormen Beitrag zur Entwicklung der Kammermusik für Blasinstrumente, insbesondere Holzblasinstrumente. Das Quintett schrieb er auch für diese société. Der erste Satz beginnt mit einem geheimnisvollen Unisono des Hauptthemas, gefolgt von einem cantabile Seitenthema. Der zweite Satz, erzählt von einem pastoralen Horngesang, hat einen sehr beeindruckend warmen Holzbläserklang. Der Schlusssatz beginnt wie der erste Satz im Unisono und ist sehr lebhaft, wie eine Tarantella.
Während diese beiden Werke die klassische Tradition respektieren, kann man die eigene Identität des Komponisten – böhmisch bei Dvo?ák und französisch bei Taffanel – spüren. Inmitten der Veränderungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten diese Komponisten ihre eigene ethnische Zugehörigkeit zum Ausdruck, und sie ähneln wahrscheinlich uns heute, die darüber nachdenken, wie wir unsere eigene Identität in einer zunehmend globalisierten Welt zum Ausdruck bringen könne